Wasserfilter Schläuche richtig schneiden und verbinden
Der Einbau eines Wasserfilters ist recht einfach, man muss jedoch einige Dinge beachten, damit es zu keinem Wasserschaden kommt.
Viele Wasserfilter und alle Osmoseanlagen verwenden 1/4- und teilweise 3/8-Zoll Wasserschläuche. Sie sind relativ fest und müssen am Filter sowie am Kalt- und Abwasser angeschlossen werden. Hierfür kommen bei allen modernen Anlagen Steckverbinder zum Einsatz.
Die Funktion wird meist in der Anleitung erklärt. Leider fehlt bei fast allen Anleitungen ein wichtiger Punkt - und zwar die Einstecktiefe in den Steckverbinder. Wird hierbei ein Fehler gemacht, kann der Schlauch durch den Wasserdruck abspringen. Das kann auch eine Zeit lang nach dem Einbau passieren, was meist zu einem größeren Wasserschaden führt. In der Anleitung zeige ich auf, wie Sie den Wasserschlauch immer 100%ig richtig einsetzen.
Auch das Schneiden der Schläuche, sofern erforderlich, sollte besser korrekt ausgeführt werden. Weiterhin in solle man wissen, wie die Kaltwasseranschlüsse oder gekapselte Filterpatronen mit Schlauchverbinder abgedichtet werden. In den nachfolgenden, bebilderten Anleitungen zeige ich leicht verständlich auf, wie es gemacht werden sollte.
Inhaltsverzeichnis Anleitungen
Die Anschlüsse für die 1/4- oder 3/8-Zoll Wasserfilterschläuche sind immer die gleichen. Falls bei Ihrem Wasserfilter Schläuche mit beiden Zollgrößen vorhanden sind - der dickere ist der 3/8-Zoll-Schlauch.
Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich dabei um einen abgewinkelten Verbinder, einen geraden oder um die Schlauchanschlüsse der Osmoseanlage oder Wasserfilters handelt. Der Aufbau und die Funktion sind immer gleich.
Schläuche richtig verbinden
Damit der Schlauch richtig abdichtet, muss dieser bis zum Anschlag in den Verbinder gedrückt werden. Der Schlauch geht bis zum Gummiring (Foto 1.) leicht rein. Danach muss mit etwas Kraft weiter gedrückt werden, damit sich der Schlauch bis zum Anschlag durch den Gummiring schiebt.
Je nach Herstellers des Adapters muss dafür manchmal sehr kräftig gedrückt werden, damit sich dieser weiter in den Adapter schiebt. Bei den 1/4-Zoll Verbindern geht es meist recht leicht, jedoch nicht immer.
Wenn der Schlauch, wie auf dem unteren Bild des Fotos, so gerade eben im Gummiring sitzt, dann kann die Verbindung sogar erstmal dicht sein. Er lässt sich jetzt auch nicht mehr herausziehen. Im Klemmring (Foto 2.) befinden sich kleine, scharfe Metallklingen, die sich in den Schlauch schneiden. Dadurch ist er gegen herausrutschen fixiert.
Durch den Anstieg des Wasserdrucks oder durch Bewegung des Filters beim Platzieren unter der Spüle kann es hier jedoch zu einem Wasseraustritt kommen. Wenn Wasser nur tropfenweise herausdrückt, wird es oftmals erst nach einigen Tagen bemerkt, weil sich eine Wasserpfütze beim Filter bildet.
Deshalb sollte man immer die ersten Tage nach dem Filtereinbau prüfen, ob es beim Filter feuchte oder nasse Stellen gibt!
Damit Sie nicht rumraten müssen, ob der Schlauch auch wirklich tief genug sitzt, markieren Sie diesen mit einem Stift oder ein Stück Klebeband. Bei den 3/8-Zoll Schläuchen setzen Sie die Markierung bei 19 mm (Foto 4.), bei den 1/4-Zoll bei 17 mm. Nach dem Einstecken des Schlauches sollte sich die Markierung an der Stelle befinden, wie auf dem Foto 5. gezeigt. Je nach Hersteller des Adapters kann das Maß um 1 mm differieren, so das die Markierung im Adapter verschwindet oder noch 1 mm Abstand hat. Das spielt jedoch keine Rolle, weil der Schlauch nun tief genug eingesteckt ist.
Nachdem der Schlauch eingesteckt wurde, muss dieser wie ca. 1 mm zurückgezogen werden. Der Schlauch bleibt dabei fest geklemmt, nur der bewegliche Klemmring (Foto 2.) schiebt sich etwas raus. Das ist notwendig, um den Sicherungsring (Foto 3.) dazwischenzuschieben. Manchmal ist es erforderlich, dafür etwas kräftiger am Schlauch zu ziehen, um den Sicherungsring einzusetzen. Der Schlauch bleibt auch hierbei fest an seiner fixierten Postion.
Schlauch aus dem Verbinder abziehen
So mancher hat schon beim Versuch, den Osmoseschlauch wieder herauszuziehen, den ganzen Klemmring (Foto 1.) aus dem Verbinder gerissen. Durch kräftiges ziehen am Schlauch kann dieser nicht gelöst werden, weil die Metallklingen im Klemmring ihn fest fixieren.
Entfernen Sie die Sicherungskammer. Nun müssen Sie mit einer Hand den Klemmring (Foto 1.) bis zum Anschlag in den Verbinder drücken (Foto 2.) und ihn an der Position festhalten. Dadurch lösen sich die Metallklingen vom Schlauch.
Jetzt müssen Sie gleichzeitig, während Sie mit der anderen Hand den Klemmring festhalten, mit der anderen den Schlauch herausziehen (Foto 3.).
Manchmal ist dafür ein größerer Kraftaufwand notwendig. Wichtig dabei ist nur, dass der Klemmring (Foto1.) dabei vollständig am Verbinder ohne sichtbaren Spalt anliegt, damit sich die Metallklingen vollständig aus dem Schlauch lösen.
Schläuche am Wasserhahn-Umschaltventil an- und abbauen
Mit einem Wasserhahn-Umschaltventil können fast alle Wasserfilter oder Osmoseanlagen direkt am Wasserhahn angeschossen werden. Sie sind für die 1/4- und 3/8-Zoll Schläuche erhältlich.
Für die Verbindung der Osmoseschläuche müssen diese über den Nippel (Foto 1.) bis zum Anschlag (Foto 2.) gedrückt werden.
Das geht meist recht schwer, besonders bei den 3/8-Zoll-Schläuchen. Sie rutschen dabei durch die Spannung oftmals auch wieder einen 1 mm zurück.
Mit einem kleinen Trick geht das ganz leicht. Schieben Sie die Rändelmutter (Foto 3.) auf den Schlauch. Kochen Sie Wasser auf, bis es sprudelnd kocht. Halten Sie ca. 2 cm des Schlauches für ca. 15 Sekunden in das heiße Wasser. Jetzt schieben Sie den Schlauch auf den Nippel bis zum Anschlag, das geht jetzt butterweich.
Lassen Sie den Schlauch ca. 1 Minute abkühlen. Dadurch formt er sich perfekt an den Nippel an. Jetzt drehen Sie die Rändelmutter fest auf das Gewinde. Der Schlauch sitzt bombenfest.
Schlauch wieder lösen
Drehen Sie die Rändelmutter wieder ab. Der Schlauch sitzt oftmals so fest, dass Sie diesen nicht mehr abgezogen bekommen. Schneiden Sie den Schlauch am Punkt Foto 2. mit einem scharfen Messer auf und ziehen ihn ab. Für die erneute Montage kürzen Sie den Schlauch ca. 1 cm hinter der Schnittstelle.
Osmoseschläuche dürfen beim Schneiden nicht gequetscht werden, weil sie dadurch evtl. nicht mehr richtig abdichten. Deshalb sind Scheren dafür nicht geeignet.
Am einfachsten geht das mit einem Schlauchschneider (Foto 1.). Damit lassen sich die Schläuche sauber und gerade durchtrennen.
Sie sind für 7 € erhältlich. Meist lohnt es sich jedoch nicht, diesen dafür zu kaufen, wenn Sie nur einmal einen Wasserfilter installieren.
⇒ Bezugslink Schlauchschneider
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Zum Schneiden mit einem Messer (Foto 2.) benötigen Sie eine feste Unterlage. Gut geeignet sich Küchen-Schneidbretter. Das Messer muss sehr scharf sein, ansonsten quetschen Sie den Schlauch beim Durchtrennen.
Setzen Sie das Messer im rechten Winkel an und schneiden den Schlauch gerade durch. Er sollte dabei keine größere, schräge Kante entstehen.
Der Absperrhahn von Wasserfiltern (Foto 1.), gekapselte Filterpatronen (Foto 2.) oder meist auch die Anschlüsse der Untertisch-Filtergehäuse (Foto 3.) müssen mit Teflon-Dichtband (Foto 4.) abgedichtet werden.
Das Prinzip ist grundsätzlich immer das gleiche, egal ob es sich um einen größeren 3/4-Zoll-Metalladapter oder um einen Kunststoffverbinder für gekapselte Filterpatronen handelt.
Gekapselte Patronen (Foto 2.) kommen oft hinter Osmoseanlagen zur Mineralisierung als Altiv-Kohlefilter, zur pH-Wert Erhöhung, als Keimsperre oder zur Wasserenergetisierung zum Einsatz.
Beim Patronenwechsel muss der Verbinder zum Anschluss-Schlauch aus der alten Patrone herausgedreht und in die Neue wieder eingedreht werden. Damit es dicht wird, muss es mit Teflonband eingedichtet werden.
Viele Käufer von Wasserfiltern bemerken es erst, sobald der erste Filterwechsel notwendig ist.
Tipp
Bei den Keimsperren ist ein Modell erhältlich, das mit einem Gummidichtungssystem abgedichtet wird. So können Sie diese auswechseln, ohne jedes Mal mit Telefonband abzudichten.
Es sind ebenfalls Osmoseanlagen erhältlich, bei denen alle Filtereinheiten als Schnellwechselpatronen ausgelegt sind. Diese brauchen auch nicht extra abgedichtet werden.
Anleitung Wasserfilter-Gewindeanschlüsse mit Teflonband abdichten
Setzen Sie das Teflonband am Gewinde an und halten es fest. Drehen es im Uhrzeigersinn (Foto 1.) um das Gewinde. Sobald sich die Lagen einmal überlappen, ziehen Sie das Teflonband etwas stramm.
Es ist leicht Gummiartig und zieht sich dabei in das Gewinde. Wickeln Sie das Band mehrfach um das Gewinde. Am Ende nochmals strammziehen und danach einfach abreißen oder mit einer scharfen Schere abschneiden.
Achten Sie darauf, des es nicht über den Rand steht (Foto 2.)
Wieviel Lagen umwickeln?
Leider können hierzu keine festen Werte vorgegeben werden. Das hängt damit zusammen, das bei den jeweiligen Adapterherstellern die Toleranzen des Gewindes unterschiedlich ausfallen.
Drehen Sie den Adapter ohne das Band in die Patrone oder den Wasserfilter-Anschluss und wackeln daran. Wenn es kaum spiel hat, dann reichen oftmals vier Umwicklungen aus.
Wenn Sie es hin- und her wackeln können, dann sollten ca. 7 bis 8 Umwicklungen auf das Gewinde.
Wenn Sie das Gewinde umwickel haben, drehen Sie es mit der Hand in den Anschluss. Geht das sehr leicht, ist zu wenig Band auf dem Gewinde. Drehen Sie den Verbinder heraus und entfernen das Teflonband. Nun starten Sie die Prozedur von vorne.
Wenn es sich mittelschwer mit der Hand eindrehen lässt, dann sollte es passen. Wird es am Ende zu schwergängig, dann können Sie den Adapter mit einem Schraubenschlüssel oder einer Rohrzange vorsichtig bis zum Ende eindrehen. Beim Eindrehen zieht sich das Band fest um das Gewinde, sofern Sie es im Uhrzeigersinn umwickelt haben. Anderenfalls dreht es sich auf und die Verbindung ist nicht dicht.
Ist der Anschluss dicht?
Nach der Abdichtung und Installation prüfen Sie jeden einzelnen Anschluss, ob dieser dicht ist. Der Anschluss muss absolut trocken sein. Sie können mit dem Finger prüfen, ob sich Wassertropfen gebildet haben. Eine Alternative ist ein Taschentuch oder Küchenrolle, mit der Sie um den Anschluss wischen und dann schauen, ob es feuchte Stellen gibt.
Führen Sie den Test sicherheitshalber noch nach ein oder zwei Tagen durch, nachdem der Wasserfilter in betrieb war. Erfahrungsgemäß bleiben jedoch die Anschlüsse dicht.
Video Wasserfilter-Gewindeanschlüsse abdichten
Hinter einer Osmoseanlage oder eines Wasserfilters mit 1/4 Zoll Schläuchen am Filterausgang können weitere Kartuschen eingesetzt werden. Meist sind es Keimsperren oder Kartuschen zur Mineralisierung, pH-Wert Erhöhung für basisches Wasser, Wasserstoffanreicherung oder zur Energetisierung. In der nachfolgenden Einleitung werden die Einbauschritte aufgezeigt.
Kartusche befestigen
Als erster Schritt wird die Kartusche eingebaut. Falls diese keine 1/4-Zoll-Anschlüsse für die Schlauchverbinder hat, müssen diese vorher eingesetzt und abgedichtet werden, wie bereits beschrieben.
Beachten Sie, dass bei einigen Kartuschenarten, wie z.B. einer Keimsperre, das gefilterte Wasser in eine vorgegebene Richtung die Kartusche durchfließen muss. Ein Pfeil zeigt dann die Durchflussrichtung an.
Je nach Ausführung kann die Kartusche in vorhandene Halteklammern eingeclipst werden. Ist keine Halterung vorhanden, dann müssen Sie improvisieren. Sie können die Kartuschen mit Klebeband fixieren, mit langen Kabelbindern, mit Klettband oder Rohrschellen befestigen. Sofern nicht im Reisemobil verbaut, können die Kartuschen auch auf dem Boden neben der Osmoseanlage platziert werden. Dabei ist nur wichtig, dass Sie diese für den Kartuschenwechsel wieder entfernen können.
Es können auch mehrere Kartuschen hintereinander verbaut werden.
Osmoseschlauch trennen
Durchtrennen Sie den Osmoseschlauch des gefilterten Ausgangswassers bei der einzubauenden Kartusche und stecken Sie die Anschlüsse in die Kartuschenverbinder.
Werden mehre Kartuschen hintereinander verbaut, müssen diese mit 1/4-Zoll-Schlauchstücken verbunden werden. Hinter die letzte kommt der Schlauch zum Abzapfhahn. Spülen Sie die neuen Kartuschen ca. 5 Minuten lang durch, damit z.B. Kohlenstaubreste entfernt werden.
Sonderfall Keimsperre
Eine Keimsperre wird immer als letzte Filtereinheit eingesetzt, damit Bakterien oder auch Viren zurückgehalten werden. Sie haben extrem feine Poren. Deshalb ist es besser, diese vor dem Spülen abzutrennen. Aktivkohle- und viele mineralische Kartuschen geben beim ersten Durchspülen Kohlestaub oder feinste Mineralien ab. Diese würden in der Keimsperre hängen bleiben und deren Lebensdauer verkürzen.
Weitere Kartuschen in Auftisch-Osmoseanlagen einbauen
Bei den Auftisch-Osmoseanlagen läuft das gefilterte Wasser direkt in eine Karaffe oder Glas. Hier wird es etwas aufwendiger, weitere Kartuschen hinzuzufügen.
Als Erstes müssen Sie den Deckel oder das Seitenteil der Osmoseanlage entfernen. Achten Sie darauf, diese nicht zu beschädigen, falls mal ein Garantiefall eintreten sollte.
Befestigen Sie die Kartusche/n am Gehäuse. Auf dem vorherigen Foto - Bild untern rechts, wurde eine Keimsperre nachträglich in das System integriert und auf der Rückseite befestigt.
Lokalisieren Sie den Übergang, wo das gefilterte Wasser aus dem Gehäuse rausgeführt wird - siehe Foto. Entfernen Sie den Anschlussschlauch. Dieser ist zu kurz, um ihn aus dem Gehäuse zu führen. Dafür muss meist ein Loch gebohrt werden, ansonsten geht der Deckel nicht mehr zu. Das solle jedoch erst nach Ablauf der Garantiezeit gemacht werden. Lassen Sie so lange den Deckel lose aufliegen.
Schneiden Sie ein passendes Stück 1/4-Zoll-Osmoseschlauch ab und ersetzen Sie den Anschlussschlauch an dessen Anschlusspunkt. Dieser wird aus der Osmoseanlage geführt und kommt in den Wassereingang der ersten Kartusche, die außerhalb des Filters angebracht wurde.
Schneiden Sie ein weiteres Stück Schlauch zu und verbinden es mit dem Ausgang der letzten, außenliegenden Filterpatrone. Das andere Ende kommt an den Übergang, wie auf dem Foto.
Wichtiger Hinweis:
Sollte die Osmoseanlage über eine innenliegenden Heißwasseraufbereitung verfügen, dann dürfen die weiteren Kartuschen nur im Kaltwasserkreislauf verbaut werden.